Nachfolgend möchte ich euch die Rezension von Philipp Pietsch zu Kenntnis geben:
Zitat von Philipp Pietsch:
Das Werk „Linderhof – Erbautes und Erträumtes im Gebirge“ von Marcus Spangenberg reiht sich nahtlos in die Reihe erhellender Literatur zum letzten „echten“ bayerischen König Ludwig II. und bayerischer Landesgeschichte aus seiner Feder. Er erarbeitete sich zu Recht über Jahrzehnte einen Ruf als ausgewiesener Kenner der Materie. Entsprechend sehnsüchtig erwartet wurde sein neues, nun endlich vorliegendes Buch. Herr Spangenberg wird wieder einmal seinem Ruf als Kapazität gerecht. Die Vorfreude und Erwartungshaltung war groß und sie wurde nicht enttäuscht. Tatsächlich wurde sie übertroffen.
Der Autor befasst sich in diesem jüngsten Werk mit der weltberühmten Themenwelt, die Ludwig II. von Bayern in und um Linderhof im Graswangtal binnen nur einiger Jahre erschuf. Dabei handelt es sich mitnichten um einen bekannten Führer wie es sie bereits vielfach gibt. Vielmehr ordnet Herr Spangenberg meines Wissens erstmals alle verwirklichten und nicht verwirklichten Projekte des Königs ein und setzt diese in einen Gesamtkontext. Detailliert geht der Autor auf jedes Bauprojekt ein und garniert dies mit oft zuvor der Öffentlichkeit völlig unbekannten Bildmaterialien aus seiner Privatsammlung. Man spürt seinen Respekt vor der Thematik und der Person Ludwigs II. auf jeder Seite.
Der thematisch interessierte Leser wird beim ersten Durchblättern kaum umhin können, sogleich mit dem Schmökern zu beginnen. Zu interessant sind die neuen Informationen, zu einladend die Illustration. Sein sachlicher und flüssiger Schreibstil macht die Lektüre endgültig zur Freude.
Mit dem vorliegenden Werk ist Herrn Spangenberg eine Referenzleistung gelungen. Manch einem Leser dürfte bei der Lektüre klar werden, dass wohl nie zuvor das Gesamtwerk Ludwigs im Graswangtal zusammenhängend beschrieben, erklärt und verortet wurde. Dadurch eröffnet sich eine neue breitere Perspektive, die mehr Menschen die so genannte „Bauwut“ Ludwigs rational nachvollziehbar und verständlich macht.
Das gesamte Werk ist dabei so zugänglich gehalten, dass man es gerade auch thematisch bisher nicht interessierten Lesern ans Herz legen darf. Zu hoffen bleibt, dass die bayerische Schlösserverwaltung versteht, welch wertvollen Informationsschatz sie hier vorliegen hat und diesen entsprechend vor Ort dem Besucherpublikum zugänglich macht und nutzt. Das Buch setzt Standards und hätte es somit verdient als ein Standardwerk Verwendung zu finden.
Man muss Autor und Verlag für diese Leistung danken. Die hohe Druckqualität ist dem angemessen. In bemerkenswerter Klarheit lassen sich etwa auf den historischen Fotografien auch Details erkennen. Auch in Bezug auf die äußere Form ist ein Lob also gebührend zu entrichten.
Am Ende der Lektüre steht der Wunsch, dass dies nicht die letzte Veröffentlichung von Herrn Spangenberg bleiben möge. Jede Seite trieft förmlich vor Details, sodass man zur Überzeugung gelangen muss, dass das vorliegende Werk lediglich einen Auszug seines bemerkenswerten Wissensschatzes darstelle. Insofern kann man kritisch „negativ“ höchstens bemerken, dass es schade ist, dass der Verlag Herrn Spangenberg anscheinend nicht mehr Seiten einräumte. Der Autor hätte diese gewiss mit Wonne füllen können. Ein positiveres Fazit kann man also nicht attestieren.
Frei nach Kallimachos von Kyrene: Danke für dieses wohldosierte Destillat. Danke für diese Leistung!
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